Ferdinand Magellan - Die Suche nach der Passage ins Südmeer
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Teil 4: Von Spanien über die Kanaren in Richtung Südamerika und der langen Suche nach der Passage in das Südmeer. Nach langem Suchen wird die Magellanstraße schließlich gefunden. Während der Suche kommt es zu mehreren Meutereien gegen Ferdinand Magellan.
Von den Kanaren nach Südamerika
Die letzte Möglichkeit vor der Überfahrt über den Atlantik noch einmal Frischwasser zu laden und die Vorräte aufzustocken bestand für die spanische Flotte mit einem Zwischenhalt auf den
Kanarischen Inseln, ebenso war schon
Christoph Kolumbus auf seinen Entdeckungsfahrten in Richtung Neue Welt vorgegangen. Sechs Tage nach der Abreise aus
Südspanien, am 26. September 1519 erreichte die Magellan-Flotte die Kanaren und lud auf Teneriffa neue Vorräte. Von hier nahm man Kurs in Richtung Kapverden, die man am 3. Oktober passierte und von dort dann endgültig Kurs in Richtung Brasilien. Am 20. November 1519 überquerte Magellan und seine Flotte aus fünf Schiffen den Äquator. Die soweit südlich gewählte Route brachte die Flotte aus der Passatzone und kostete wertvolle Zeit, was die spanischen Kapitäne nicht widerspruchslos hinnehmen wollten. Sie stellten ihren Admiral und Oberbefehlshaber deshalb zur Rede. Für Magellan ein Affront gegen seine Person und Autorität. Er ließ daher den Spanier Juan de Cartagena, der sich als conjunta persona, als dem Generalkapitän Magellan beigeordnet und ebenbürtig fühlte, kurzerhand festsetzen. Juan de Cartagena war Kapitän der Antonio, dem größten Schiff der kleinen Flotte.
Die Magellan-Flotte erreicht Südamerika
Am 6. Dezember gelangte die Flotte an die Küste von Südamerika. Am 13. Dezember ging die Flotte in der heutigen Bucht von Rio de Janeiro vor Anker. Magellan nannte sie nach der heiligen Lucia, deren Tag am 13. Dezember gefeiert wird, Bahia de Santa Lucía (heute Ganabara), die Portugiesen geben der gleichen Bucht später den Namen des heiligen Januarius.
Da mit der Flotte der erste Regen seit langer Zeit in dieser Region kam, wurden die Weißen von der indigenen Bevölkerung für Götter gehalten. Insgesamt wurde die Expedition von den Einheimischen freundlich aufgenommen.
Die Suche nach der Durchfahrt - dem paso
Die Expedition begab sich auf der Suche nach dem paso, der Durchfahrt ins Südmeer, diesen vermutete Magellan hier in der Bucht von Rio de Janeiro. Langsam ging es die südamerikanische Küste weiter Richtung Süden. Am 10. Januar 1520 gelangte man zur Einmündung des Río de la Plata (Río de Solís, die Bucht war 1516 von einem Spanier entdeckt worden) genannt. Diese Bucht war der bislang südlichste Punkt Südamerikas, der von Europäern erreicht worden war. Solis, der Entdecker der Bucht, hatte hier die Durchfahrt vermutet. Seine Erkundung fand allerdings ein jähes Ende, er wurde von Einheimischen getötet.
Erfolglose Suche - Patagonier
Aber auch hier konnte die Durchfahrt nicht gefunden werden. Die Erkundung der Meeresbucht des Rio de la Plata kostet Magellan etwa einen Monat Zeit. Aber man machte auch einige Entdeckungen, so begegneten die Expeditionsteilnehmer im Süden (im Gebiet des heutigen Argentinien) groß gewachsenen Menschen, denen sie den Namen Patagonier, Großfüßer (spanisch patagón), gaben. Die Einheimischen kamen den Spaniern und Portugiesen wie Riesen vor. Zwei von ihnen lockte man mit Geschenken an Bord, um sie später in Spanien vorzuführen. Mit einem Trick nahm man die beiden Gefangen, man schlug ihnen vor, ihre Knöchel mit breiten Eisenreifen zu schmücken und legte die beiden Patagonier so ohne Mühen in Ketten. Beide Patagonier überlebten die Reise allerdings nicht.
Erste Meuterei auf der Weltumsegelung
Am 30. März erreichte die Magellan-Flotte eine neue Bucht, Puerto San Julián, einem natürlichem Hafen im heutigen Argentinien, genannt. Der Südwinter stand vor der Tür und Ferdinand Magellan beschloss hier die Überwinterung. Die Vorräte gingen bereits zu Ende und so ließ Magellan die Essensration und natürlich auch die Weinration kürzen. Das führte innerhalb von nur zwei Tagen zur Meuterei. Bereits in der Nacht vom 1. zum 2. April kam es wegen der schlechten Versorgungslage zum Aufstand. Aushungerung, Krankheiten, Erschöpfungen ließen die Besatzung die Rückkehr nach Spanien fordern. Die Meuterei wurde angeführt von Caspar de Quesada, Juan de Cartagena und Juan Sebastián Elcano. Mit den Seeleuten, die sich der Meuterei gegen Ferdinand Magellan anschlossen, übernahmen sie die San Antonio und auch die Concepción, auf der Elcano Meister war. Magellan gelang es die Victoria während des Gefechtes zu entern und so stand es drei gegen zwei Schiffe für den Generalkapitän und der Aufstand konnte erfolgreich niedergeschlagen werden.
Ferdinand Magellan greift durch
Magellan griff hart durch. Er ließ die Kapitäne der Victoria und der Concepción, Luis de Mendoza und Caspar de Quesada hinrichten. Er ließ die abtrünnigen Offiziere köpfen und ihre Körper zur Abschreckung vierteilen. Zwei weitere Aufrührer lässt er aussetzen, es trifft Juan de Cartagena, Kapitän der San Antonio, und den Priester Sanchez de Reina. 1578 wird Francis Drake in Puerto San Julián (Port St. Julian) die Galgen finden, die zur Hinrichtung genutzt wurden. Francis Drake steht am Beginn der zweiten Weltumsegelung in der Menschheitsgeschichte. Wie Ferdinand Magellan hatte er diese aber wohl kaum geplant, nur wird Drake diese auch überleben. Und auch Drake muss in Puerto San Julian durchgreifen, er lässt seinen Freund Thomas Doughty nach einer Gerichtsverhandlung wegen Verrats hinrichten.
Mit seinem harten Durchgreifen bei einer Meuterei, mit der strengen Durchsetzung seiner Befehle, hatte Magellan einen Misserfolg und die vorzeitige Rückkehr nach Spanien abgewendet. Aber trotz der harten Bestrafung, es reichte nicht zur Abschreckung. Es sollte nicht die letzte Meuterei auf der Reise bleiben.
Das erste Schiff geht verloren
Kurz danach geht das erste Schiff verloren. Die Santiago soll die Küste im Süden erkunden, dort erleidet sie am 22. Mai Schiffbruch. Zwei Matrosen bringen die Kunde, sie waren über das Land zurück gekehrt. Die restliche Mannschaft der Santiago benötigt für den beschwerlichen Rückmarsch mehrere Wochen. Das Schiff war zwar verloren, die Mannschaft jedoch gerettet.
Die Expedition - Ein Jahr nach dem Aufbruch aus Spanien
Sieben Monate, bis zum Oktober 1520, dauerte das Winterquartier der Flotte. Erst dann verlassen die übrig gebliebenen vier Schiffe Puerto San Julián. Die Suche nach dem paso, der Durchfahrt geht weiter. Alle Buchten und Flussmündungen müssen genau untersucht werden.
Am 21. Oktober 1520 erreicht die Flotte ein Kap, dass von Magellan Cabo Vírgenes (Kap der Jungefrauen) genannt wird. Er schickt die Concepción und die San Antonio vor in den Süden und tatsächlich entdecken die beiden Schiffe auf ihrer Erkundungsfahrt südlich des Kaps die so lange gesuchte Passage ins Südmeer. Allerdings konnte Magellan seine Mannschaften auf der Suche nach der Wasserstra0e vor Cap Hoorn nur mit einer Lüge bei der Stange halten. Um seine Seeleute zu motivieren und zu verhindern, das die Suche abgebrochen wird, erzählt er von einer Durchfahrt, die ihm bekannt sei, da er sie auf einer Seekarte des Königs von Portugal gesehen habe. Ob Magellan wirklich eine solche Seekarte kannte? Wahrscheinlich nicht. Seine Lüge hatte aber Erfolg. Die Durchfahrt wurde gefunden.
Der Paseo wird gefunden: Magellanstraße
Die Concepción und San Antonio segelten drei Tage lang durch die Durchfahrt, ehe sie zu den beiden übrigen Schiffen zurückkehrten. Die Besatzungen der beiden ausgesendten Schiffen waren sich sicher, die Durchfahrt und nicht wieder eine Flussmündung gefunden zu haben, denn das Wasser schmeckte überall salzig und Ebbe und Flut seien am Ufer gut zu erkeennen gewesen.Die Durchfahrt, keine Flussmündung, sei gefunden.
Bevor sich die gesamte Flotte auf den Weg durch die Durchfahrt macht, stellt Magellan den Kapitänen der anderen Schiffe die Frage, ob sie eine Fortsetzung der Fahrt befürworten oder lieber zurück nach Spanien wollten. Nur Estevao (Esteban) Gómez will die Umkehr. Schließlich ist der Proviant knapp.
Die Reise geht weiter.
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