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San Fermines

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Die San Fermines in Pamplona (Navarra) werden seit dem Jahre 1591 gefeiert. Die Fiesta geht vom 6. bis zum 14. Juli, Höhepunkt und Mittelpunkt des Festes ist der Encierro, ein weltweit bekannter Stierlauf.

Ausgerichtet wurden die Sanfermines ursprünglich (seit 1324) im Oktober, den der Ehrentag des Heiligen Fermín ist der 10. Oktober, im Jahre 1591 entschied man sich aber zu einer Verlegung der Fiesta in den Sommer. Den im Oktober war das Wetter in Pamplona nicht immer für eine Fiesta gut genug.

Firmin der Ältere von Amiens

Gefeiert wird zu Ehren des Heiligen Firmin dem Älteren, auch Firminus der Märtyrer, einem Sohn Pamplonas. Im 3. Jahrhundert nach Christi soll dieser in der Gegend um Amiens (Frankreich) auf Missionsreise gewesen sein und war wohl auch der erste Bischof von Amiens. Um 303 soll er als Märtyrer gestorben sein und wird seit dem als Heiliger verehrt. Über sein Leben ist allerdings nicht viel Sicheres bekannt. Er soll der Sohn eines römischen Beamten namens Firmo in Pamplona gewesen sein, dessen Eltern von Honoratus von Toulouse zum Christentum bekehrt worden waren.

San Fermin ist allerdings nicht der Schutzheilige von Pamplona. San Fermin ist allerdings Co-Patron der Region Navarra und Patron der Diözese von Pamplona. Der Schutzheilige von Pamplona ist San Saturnio, sein Fest ist am 29. November.

Prozession zu Ehren von San Fermin

Zu den Sanfermines gehört eine Prozession, zu der San Fermines aus seiner Kapelle in der Kirche San Lorenzo geholt wird und durch die Stadt getragen wird. Ziel dieser Prozession ist wieder seine Kapelle. Die Teilnehmer der Prozession sind weiß gekleidet und tragen rote Halstücher und Schärpen (manchmal auch Baskenmützen) zu weißem Hemd und weißer Hose. Mitgeführt werden auf dieser Prozession große Pappmachefiguren, Gigantes genannt.
Die roten Halstücher werden zu Ehren des Heiligen Firmin getragen, denn dieser starb den Märtyrertod und wurde enthauptet.

Stierkampf und Stierlauf

Stierkämpfe der Sanfermines

Weltweit bekannt sind die Sanfermines aber wegen der Stierkämpfe bzw. wegen dem Stierlauf (encierros) am Morgen. Abgesehen vom Eröffnungstag, dem 7. Juli, finden die Stierläufe an jedem Tag der Festlichkeit statt. Von den am Rand der Altstadt gelegenen Ställen geht es zur Stierkampfarena. Der Ursprung dieses Brauches liegt in einem Viehmarkt anlässlich des Patronatsfestes, zu dem die Metzgerburschen jeden Morgen das zu verkaufende Vieh trieben. Vor dem Stierkampf haben die Stiere noch zehn Stunden Zeit, um sich von dem Treiben durch die engen Straßen zu erholen. Am Abend folgt der Kampf in der Stierkampfarena, meist mit tödlichem Ausgang für die sechs Kampfstiere.

Stierlauf bei San Fermines

Der Stierlauf, encierro, ist das Eintreiben von sechs Kampfstiere in die Stierkampfarena. Die Strecke ist 825 Meter lang und führt durch die Altstadt (Casco Viejo) von Pamplona. Der Stierlauf beginnt jeden Tag um 8 Uhr und wenn keine Komplikationen auftreten, ist bereits nach drei Minuten alles vorbei. Die Durchschnittszeit für einen Stierlauf liegt bei 2:38 Minuten. Im Jahre 2006 herrschte ein solcher Andrang an der Strecke, dass der Lauf über eine Minute länger brauchte, 3:41 Minuten wurden gestoppt. Eine Startrakete markiert den Beginn des Stiertreibens durch die mit Holzbarrieren abgeriegelten Straßen (daher auch encierro, spanisch für Einschluss). Bei dem Lauf erreichen die Stiere eine Geschwindigkeit von bis zu 25 Stundenkilometer. Der Ansporn für die Stierläufer besteht darin, neben einem Stier herzulaufen.

Tracht der Stierläufer

Traditionell trägt jeder Läufer (mozo) ein weißes Hemd und eine weiße, enganliegende Hose sowie ein rotes Halstuch (pañuelo rojo) und eine roten Schärpe (faja).

Schwangere Frauen und Kinder dürfen nicht teilnehmen. Auch Betrunkene sollen nicht an dem gefährlichen Lauf durch die Altstadt teilnehmen, was die Polizei auch versucht durchzusetzen. Weitere Regeln sind, dass man nicht stehen bleiben darf und auch nicht zurück laufen. Da gerade das Alkoholverbot beim Stierlauf nicht eingehalten wird, gibt es jedes Jahr Verletzte und manchmal auch Tote.

Todesopfer während der Sanfermines

Seit 1900 gab es 14 Menschen, die bei den encierros starben. Das erste Todesopfer gab es im Jahre 1924. Wie viele Verletzte es gibt, darüber schwanken die Zahlen, pro Stierlauf sollen es aber 50 und mehr sein. Insgesamt wurden seit 1900 aber wohl 200 Schwerverletzte gezählt.
Am 10. Juli 2009 stieg die Zahl der Todesopfer auf 15. Ein junger Mann war bei einer Panik zu Fall gekommen und von dem Stier Capuchino auf die Hörner genommen worden. Eine Notoperation blieb erfolglos. Der Mann verblutete.

Gefährlich ist der Stierlauf auch, da er durch die Altstadt führt. Unebenes Pflaster wird da so manchem Stierläufer zum Verhängnis. Für die Stiere ist diese Hatz durch die Altstadt Stress, weswegen Stierlauf wie auch der Stierkampf bei Tierschützern äußerst umstritten ist. Die Tierschutzorganisation PETA startete daher auch schon ein Nacktlaufen, bi dem dann 1000 PETA-Aktivisten nackt durch Pamplona liefen.

Ende der Sanfermines

Am letzten Tag der Sanfermines wird auf der Plaza Consistorial vor dem Rathaus, hier beginnt die Fiesta traditionell auch, gemeinsam das Ende der Fiesta beweint. Mit Kerzen versammeln sich dann die Teilnehmer und singen gemeinsam das Porbre de Mi (Ach ich Armer):

Pobre de mí
pobre de mí
se han acabado
las fiestas de San Fermín
Ach ich Armer,
ach ich Armer,
das Fest von San Fermin
ist vorbei!

Feuerwerk-Wettbewerb Sanfermines

Während der Sanfermines findet auch ein Feuerwerk-Wettbewerb statt. Seit 2000 hat dieser Wettbewerb einen internationalen Charakter. Dem Sieger des internationalem Feuerwerk-Wettbwerbs winkt ein Preisgeld von 7000 Euro.

Fest der Taschendiebe

Auch bei Taschendieben erfreut sich die Fiesta San Fermin in Pamplona außerordentliche Beliebtheit. 90 Prozent aller zur Anzeige gebrachten Diebstähle in Pamplona finden während der paar Tage der San Fermines statt.

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