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Pedro Sarmiento de Gamboa

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Der spanische Seefahrer Pedro Sarmiento de Gamboa wurde um 1530 (oder 1532) wahrscheinlich in Pontevedra, von hier stammten seine Vorfahren väterlicherseits, in Galicien geboren, er starb im Jahre 1592 zu Beginn seiner letzten Seereise.

Bereits mit 18 Jahren trat Gamboa in den Militärdienst. Zwischen 1550 und 1555 stand er im Dienst von Kaiser Karl I. von Spanien. Danach lebte er zwei Jahre in Mexiko. Über diese Periode ist wenig bekannt, es wird angenommen, dass er Probleme mit der Inquisition bekam. Von Mexiko ging er nach Peru, wo er über zwanzig Jahre gelebt hatte.

Als der spanische Entdecker Alvaro de Mendaña de Neyra (1541-1595) im Jahre 1567 von Callao (einem Hafen des heutigen Lima, Peru) aufbrach um den Südkontinent zu entdecken und auf dieser Fahrt unter anderem Salomon-Inseln entdeckte, gehörte Pedro Sarmiento de Gamboa zur Besatzung.
Danach kehrte Gamboa lebte offenbar weiter in den neuen spanischen Kolonien.

Jagd auf Francis Drake

Dort machten englische Freibeuter, unter ihnen insbesondere Francis Drake, den Spaniern das Leben schwer. Francis Drake unternahm seine Raubzüge entlang der peruanischen und mexikanischen Küste im Pazifik, immer das Ziel vor Augen, den Spaniern ihre Gold und Silberfunde zu rauben. Der Vizekönig von Peru, Francisco de Toledo, beauftrage Pedro Sarmiento de Gamboa mit der Verteidigung aller spanischen Siedlungen und natürlich der Schiffe an der Pazifikküste der Kolonie.

Da man annahm, dass Francis Drake nach seinen Raubzügen durch die Magellanstraße den Rückweg nach England suchen würde, brach Camboa 1579 von Callao aus an der Spitze einer Flotte von elf Schiffen auf, um Drake an der Magellanstraße den Weg abzuschneiden. Dieser wählte aber den Weg um das Kap der Guten Hoffnung und beendete 1580 seine Weltumsegelung (The Famous Voyage).

Gründung von Puerto Hambre an der Magellanstraße

Pedro Sarmiento de Gamboa kehrte im August 1580 nach Spanien zurück und stieß in Badajoz an den königlichen Hof, dort stellte er seine Projekte dem König vor. König Philipp II. von Spanien nahm seine Berichte zum Anlass, die Magellanstraße befestigen zu lassen und beauftragte damit Pedro Sarmiento de Gamboa. Zusammen mit Diego Flores Valdez, an der Spitze einer Flotte von 24 Schiffen und 2500 Mann stach man von Cadiz am 9. Dezember 1581 in Richtung Magellanstraße in See aus ihn See. Alleine acht Schiffe verlor man im Sturm und dann überfahren sich Gamboa und Valdez, während Gamboa weiter segelte, kehrte Valdez mit zwölf der Schiffen zurück, so dass Gamboa nur noch eine Restflotte von vier Schiffen blieb.

1583 erreichte Pedro Sarmiento de Gamboa die Magellanstraße. Mit an Bord Juan Bautista Antonelli. Dort suchte er einen strategisch günstigen Punkt und ließ hier das Fort Felipe bauen. 1584 kehrte er nach Spanien zurück und ließ hier eine Garnison von 300 Menschen zurück. Schon drei Jahre später waren nur noch Ruinen übrig, wer nicht verhungerte, floh. Heute ist dieser Ort als Puerto Hambre (Hunger Hafen) bekannt.

In englischer Gefangenschaft

Auf dem Rückweg nach Europa wurde Pedro Sarmiento de Gamboa an Bord eines portugiesischen Schiffes von Piraten (offenbar englische im Diensten von Walter Raleigh) gefangen genommen, die ihn gegen Lösegeld nicht an Spanien sondern an England verkauften. Dort wird er im Hafen von Plymouth als Geisel gehalten. Aufgrund der Spannungen zwischen England und Spanien, König Philippe machte Königin Elizabeth den Thron streitig, wurde seine Freilassung verzögert. Offenbar war er Gast von Walter Raleigh, mit der wohl auch seemännische Gespräche führte. Gamboa erhält wohl auch eine Audienz bei Königin Elizabeth. Erst nach dem die Spanische Armada untergegangen war, lassen ihn die Engländer wieder frei. Er reist in Richtung Spanien ab, wählt aber für die Rückreise die Route über Paris und gerät dort in Religionskämpfe zwischen Katholiken und Hugenotten. Er sitzt in Mont de Marsant in Haft und kommt erst Mitte 1590 frei, für ihn wird das Lösegeld von 6.000 Escudos und vier Pferde gezahlt.

Freilassung

Nach seiner Freilassung wandte sich Gamboa an König Philipp, um seine Vorwürfe gegen Diego Flores Valdez vorzubringen. Der König ist immerhin so großzügig, ihn für seine Dienste zu entlohnen, zieht allerdings von der Summe das Lösegeld ab. Für Gamboa, der in der französischen Haft abgemagert war und gesundheitlich sehr angeschlagen war, eine heftige Enttäuschung, nach so langen Jahren als loyaler Diener des Königs. Unwissend darüber, dass die zurückgelassene Garnison an der Magellanstraße bereits untergegangen war, setzte sich Gamboa offenbar nach seiner Rückkehr auch dafür ein, Verstärkung nach Puerto Hambre zu entsenden. Seiner Bitte wurde aber nicht entsprochen.

Ende Gamboa

Ende Juni 1592 starb Gamboa. In den letzten Jahren hatte er als Schriftsteller gearbeitet. Seine letzte Seereise sollte ihn dann im Auftrag des Königs noch einmal in die Kolonien führen, er starb an Bord eines der Schiffe, in der Nähe von Lissabon.

Geschichte der Inkas

Pedro Sarmiento de Gamboa war nicht nur Seefahrer und Entdecker sondern auch Astronom, Wissenschaftler, Humanist und Historiker. So gibt es eine Geschichte der Inkas aus dem Jahr 1572 (Historia de los Incas), die von Gamboa im Auftrag des spanischen Vizekönigs von Peru zusammengetragen worden war. Offenbar kam er in seiner Historie über Peru und die Inkas zu dem Schluss, dass die Bewohner des Landes Nachkommen des legendären mythischen Atlantis sein könnten. Das Werk wurde 1906 veröffentlicht und auch ins Englische übersetzt. Es ist wohl die erste Geschichte über das vorspanische Peru überhaupt, die von Gamboa zusammengetragen wurde.

Pedro Sarmiento de Gamboa hat noch zwei spanische Namensvettern. Pedro Sarmiento, führte 1449 eine Revolte in Toledo an. Und Pedro Gómez Sarmiento, Bischoff und Kardinal im 16. Jahrhundert.

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