Jakobsweg - Zeittafel und Geschichte des Pilgerwegs
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Einige Daten in dieser Zeittafel über den Jakobsweg und die Geschichte des Heiligen Jakobus sind historisch nicht belegt oder wurden erst in späteren Jahrhunderten mit Geschichten gefüllt bzw. mit Fälschungen untermauert.
So gibt es keine Quellen aus dem Frühchristentum, die über eine Missionarstätigkeit des Apostels Jakobus in Hispanien berichtet. Solche Daten sind ungeachtet ihrer historischen Belegbarkeit bzw. Quellenlage mit aufgeführt. Ob der Apostel wirklich im heutigen Spanien war, wo seine Gebeine liegen sollen, welche Schlacht genau wirklich wo stattgefunden hat, hat mit dem ganzen Jakobsweg wenig zu tun. Entweder man glaubt oder nicht.
Zeittafel Geschichte Heiliger Jakobus und Jakobsweg
Vor 44 Der Apostel Jakobus wirkt in Hispanien als Missionar. So erzählen es zumindest spätere Geschichten über Jakobus den Älteren.
44 Nach seiner Rückkehr nach Palästina wird der Apostel Jakobus auf Veranlassung von König Herodes Agrippa ermordet (mit dem Schwert enthauptet). Seine Anhänger entführen den Leichnam und bringen diesen auf ein Schiff, der von einem Engel an die Küste des heutigen Galiciens geführt wird.
813 Auf dieses Jahr wird der Fund datiert. Siehe auch Legende.
25. Juli 816 Die neue Kapelle zu Ehren des Heiligen Jakobus wird fertig gestellt, die Gebeine werden umgebettet. Daher wird der Jakobstag am 25. Juli gefeiert.
23. Mai 844 Apostel Jakobus greift zu Gunsten der Christen in die Schlacht bei Clavijo ein und verhielt ihnen zu einen Sieg über die Mauren. Ob die Schlacht wirklich stattgefunden hat, ist fraglich, sie wird erstmals im 11. Jahrhundert in einer gefälschten Urkunde erwähnt. Sie begründet aber den Ruf des Heiligen als Maurentöter.
899 In Santiago wird eine Kirch zu Ehren des Apostels eingeweiht. Zu dieser Zeit herrscht König Alfons III.
10. Jahrhundert Mitte des 10. Jahrhundert wandern die ersten Pilger aus Mitteleuropa von Frankreich über die Pyrenäen nach Santiago de Compostela. Bedingt durch die vielen Ausländern unter den Pilgern erhält diese Strecke des Jakobsweg den Namen Camino Francés (Französischer Weg, Weg der Franken?). Aus der Zeit um 930 gibt es eine Notiz über einen Pilger, der in Compostela gewesen sein soll. Die Notiz findet sich in den Markusmirakeln (Kloster Reichenau). Der erste namentlich belegte Pilger von nördlich der Pyrenäen ist Bischof Godeschalk von Le Puy aus dem heutigen Frankreich (950/51).
1049 Konzil von Reims. Auf diesem merkt Papst Leo IX. an, dass Compostela zu Unrecht die Bezeichnung
apostolischer Sitz trage.
Vom 11. Jahrhundert an entwickelte sich Santiago de Compostela zu einem der größten Wallfahrtszentren des Abendlandes. Durch ganz Europa gab es feste Wallfahrtswege, alle mit dem Ziel, das Jakobsgrab im Nordwesten Spaniens zu erreichen.
1075 Baubeginn der bis heute erhaltenen romanischen Kathedrale von Santiago de Compostela.
1095 Der Bischoffsitz wird endgültig von Iria Flavia nach Compostela übertragen. 1124 folgt auch das Erzbischofrechts.
1095 Aufruf zum Kreuzzug zur Befreiung des Heiligen Landes und Jerusalems. Der erste Kreuzzug endet 1099 mit der Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterheer.
1122 Das Heilige Jahr wird eingeführt, wenn der Gedenktag auf einen Sonntag fällt, wird das Jahr zum Heiligem Jahr und die Wallfahrer erhalten Ablass aller Sündenstrafen.
1128 Die heutige Santiago Kathedrale wird eingeweiht, im 18. Jahrhundert erhält die Kathedrale einen barocken Mantel.
Um 1150 Das Liber Sancti Jacobi (Jakobsbuch) wird zusammengestellt. Der fünfte Teil des Buches bietet einen Pilgerführer.
Anfang 11. und 12. Jahrhundert Blütezeit der Wallfahrt. Santiago de Compostela profitiert als Wallfahrtsort davon, dass die heiligen Stätten Jerusalems (erster Wallfahrtsort der Christenheit vor Rom) nicht oder nur äußerst schwer zugänglich ist, da die Stadt unter der Herrschaft der Sarazenen steht.
1155-1172 In diese Jahre fällt die Abfassung bzw. die Fälschung des Privilegs über die angebliche Hilfe des Apostels Jakobus in der Schlacht von Clavijo (vielleicht 844). Aus dieser wird die Pflicht von Abgaben (votos) an die Kathedrale von Compostela abgeleitet. Auch die Legende um den Tribut der hundert Jungfrauen entsteht um diese Zeit.
1170/71 Der Santiago-Ritterorden wird gegründet.
1188 Meister Mateo vollendet das Westportal (Pórtico de la Gloria) der Kathedrale von Santiago de Compostela.
Im Laufe der Zeit entstanden entlang des Pilgerwegs Spitäler, Rasthäuser, Kapellen. An wichtigen Punkten entstanden Siedlungen aus denen später Städte wie Puente la Reina wurden.
1495 Es erscheint der deutschsprachige Pilgerführer (Die walfart und straß zu sant Jacob) des Servitenmönches Hermann König (oder Hermann Künig, geboren um 150 in Vacha, gestorben nach 1495) von Vach. Der Pilgerführer wird mehrfach nachgedruckt.
1504, nach dem Ende der Reconquista, wurde die Universität gegründet, die heute zu einer der größten in Europa gehört.
1589 Ein Jahr nach dem Spanien die Niederlage der Armada im Kampf gegen England hinnehmen musste taucht Sir Francis Drake, der an dem Untergang der spanischen Seekräfte maßgeblich mitbeteiligt war, vor der Küste Galiciens auf. Francis Drake, der auf einer Erdumsegelung zahlreiche spanische Städte in den südamerikanischen Kolonien plünderte und Schiffe aufbrachte, verbreitete unter der Bevölkerung Angst und Schrecken und zwar derart, dass die Reliquien aus Santiago de Compostela in Sicherheit gebracht werden. Der Ort ist so sicher, dass man sie nach Abzug der Bedrohung nicht mehr wieder findet. Die Reliquien des Heiligen Jakobus bleiben für fast drei Jahrhunderte verschollen.
1879 Nach fast dreihundert Jahren werden die Jakobusreliquien wiederentdeckt. Papst Leo XIII. erkennt sie als echt an und billigt sie mit der Bulle Deus omnipotens. Nach ihrer Wiederentdeckung wird erneut zu Wallfahrten nach Santiago de Compostela aufgerufen.
1937 Spanischer Bürgerkrieg. Ein Dekret unter Francisco Franco Bahamonde ermöglicht die erneute Förderung des Jakobskultes in Spanien.
1993 Die UNESCO deklariert den Jakobsweg zum Weltkulturerbe.
2010 Heiliges Jahr in Santiago de Compostela.
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