Jüdische Gemeinde in Spanien Anzeigen nach Real Madrid Basketballfinale

Die Jüdische Gemeinde in Spanien hat nun Anzeige erstattet und zwar gegen Twitter User die wegen der Real Madrid Niederlage im Basketballfinale gegen Maccabi Tel Aviv mit antisemitischen Sprüchen reagiert hatten und den Holocaust gut hießen.

Am Sonntag wurde in Mailand das Euroleague Finale ausgespielt. Real Madrid verlor dieses Finale gegen Maccabi Tel Aviv mit 86:98 nach Verlängerung. Maccabi Tel Aviv holte damit zum dritten Mal diesen europäischen Titel nach Israel. Platz drei beim Final-Four-Turnier in Mailand gewann FC Barcelona gegen CSKA Moskau. Auf dem Weg ins Finale hatte sich Real Madrid gegen FC Barcelona mit 100:62 doch deutlich durchsetzen können, Maccabi Tel Aviv gewann äußerst knapp gegen CSKA Moskau.
Nun hat die Jüdische Gemeinde in Spanien Anzeige erstattet. Es geht um 17.000 Tweets, die während und nach des Finalspiels zwischen Real Madrid und Maccabi Tel Aviv über Twitter verbreitet worden waren und die nur so vor Antisemitismus und Rassenhass strotzen. Nach dem von Real Madrid verlorenen Finale gab es wohl enttäuschte Fans, die entschuldigende Worte für den Holocaust fanden, nur weil ihr Club gegen die Israelis verlor.
In Barcelona fand nun eine Pressekonferenz der Jüdischen Gemeinde in Spanien und anderer jüdischer Verbände zu diesen antisemitischen Kommentaren bei Twitter statt. Die Tweets von fünf Profilen waren auch gesammelt worden und wurden der Staatsanwaltschaft übergeben. Mehrheitlich war es aber bei der Fülle der antisemitischen Äußerungen schwer die genauen Urheber fest zustellen, gerade bei Twitter verstecken sich viele User mit ihren rassistischen Ansichten hinter Pseudonymen. Nach dem Maccabi Tel Aviv das Finale gewonnen hatte, waren sehr viele judenfeindliche Sprüche abgesetzt worden, die mit dem Hashtag putos judíos gekennzeichnet gewesen waren. Es gab Äußerungen über Öfen aber auch Duschen, die eindeutig auf den Holocaust anspielten. Einige wünschten sich die siegreichen Spieler von Maccabi Tel Aviv direkt ins KZ.
Bei der Pressekonferenz beklagten die Vertreter der Jüdischen Gemeinschaft zugleich den blanken Antisemitismus, der in der spanischen Bevölkerung existiere. Am Sonntag sei der Gipfel erreicht worden, man wolle nun ein Zeichen setzen.
Bei den Twitter Äußerungen hat die Staatsanwaltschaft in Spanien nun die Möglichkeit gegen die Schreiber der Äußerungen wegen Anstiftung zum Rassenhass und der Diskriminierung vorzugehen. Beides sind auch im spanischen Strafgesetzbuch Straftatbestände und dürften in diesem Fall nicht durch die freie Meinungsäußerung gedeckt werden.


News Jüdische Gemeinde in Spanien Anzeigen nach Real Madrid Basketballfinale vom 20. Mai 2014

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