Katalonien legt Termin für Volksabstimmung fest

Am 9. November 2014 soll es soweit sein, in Katalonien wird dann über Autonomie von Spanien abgestimmt. Wenn es Madrid zulässt.

Am 9. November 2014 soll es soweit sein, in Katalonien soll dann bei einer Volksabstimmung entschieden werden, ob die wirtschaftlich starke Region im Norden von Spanien beim spanischen Staat bleiben will oder doch lieber autonom wird. Allerdings ist zu erwarten, dass aus Madrid noch der eine oder andere Knüppel gegen diese Volksabstimmung geschwungen wird, der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy erklärte diese auch schon mal als verfassungswidrig.
Um den Termin für das Referendum gab es in Katalonien ein Gerangel. Der Ministerpräsident des Landes,ARtur Mas, steht einer Minderheitsregierung vor und musste um den Termin am 9. November mit den Linksparteien im Parlament feilschen. Raus kam schließlich der 9. November 2014. Zwei Monate zuvor, am 18. September, gibt es bereits eine ähnliche Abstimmung in Europa. Dann wird in Schottland über die Unabhängigkeit von London abgestimmt.
Problematisch war es wohl in Katalonien nicht sich mit den Linksparteien auf einen Termin zu einigen, es ging bei den politischen Auseinandersetzungen wohl um die Fragen, die bei der Volksabstimmung gestellt werden. Es sind derer zwei. Inder ersten Stufe werden die Wähler gefragt, ob sie möchten, dass Katalonien ein Staat ist. Wer diese Frage mit Ja beantwortet, darf sich dann um Frage zwei Gedanken machen und beantworten, ob er auch möchte, dass dieser Staat unabhängig ist.
Die Reaktionen aus Madrid kamen im übrigen prompt. Mariano Rajoy lehnte sich gleich aus dem Fenster, er garantiere, dass diese Volksabstimmung nicht abgehalten werde. Sie sei verfassungswidrig und kollidiere mit dem Grundsatz, dass Spanien eine unauflösbare Einheit sei. Daher möchte Rajoy nun auch das Madrider Verfassungsgericht anrufen und das geplante Referendum in Katalonien für illegal erklären lassen. Hier bei herrscht in Madrid auch Einigkeit. Rajoy ist von der konservativen Volkspartei Partido Popular, er erhält aber Unterstützung von der oppositionellen PSOE.
Ob sich die Katalanen aber die Volksabstimmung so einfach verbieten lassen ist längst nicht klar. Schien vor einigen Jahren die Idee eines unabhängigen Kataloniens eher die spinnerte Idee einer zwar großen Minderheit zu sein, gibt es inzwischen eine große Bewegung. Am 11. September 2012, gerade einmal ein Jahr her, gingen am katalanischen Nationalfeiertag mehr als 1,5 Millionen Menschen auf die Straße und demonstrierten für eine Loslösung von Spanien.
Die katalanische Selbstverwaltung endete im Jahre 1714. Damals unterstützte Katalonien den Habsburger Thronanwärter Erzherzog Karl gegen den Bourbonen Philipp von Anjou. Philipp V. Setzte sich im Kampf um den spanische Thron allerdings durch und bestrafte die Katalanen hart für ihre Gegnerschaft. So löste König Philipp V. Nach 1714 die katalanischen Institutionen auf, die Selbstverwaltung endete. Noch heute wird in Katalonien daran gedacht, am 11. September, dem Tag der Kapitulation der Truppen in Barcelona, wird der Diada Nacional de Catalunya, der katalanische Nationalfeiertag, begangen.


News Katalonien legt Termin für Volksabstimmung fest vom 14. Dezember 2013

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